Der Steher unter den Läufern

Der Kreisläufer ist die wichtigste Position. Sagt zumindest jeder Kreisläufer. In Wahrheit ist er eher der Steher unter den Läufern – und gibt lässt die Diagnose „Kreislaufprobleme“ in einem ganz neuen Licht erscheinen. Der Kreisläufer weist auffällig viele Ähnlichkeiten zum Torwart auf. Auch er schlägt gerne. Die Ziele für die Mannschaftsfahrt vor. Den Gegner. Und Wurzeln an der Theke. Er ist auffällig. Verhaltensauffällig. Und auffällig selten mit Laufen beschäftigt für einen Kreisläufer. Dafür ist er, wenn es um Anspiele geht, für seine nach ihm Ausschau haltenden Kollegen aus dem Rückraum umso unauffälliger und unauffindbarer.

Ganz gleich, ob seine Kluft weiß, gelb oder weiß mit gelben, halbmondförmigen Flecken im Achselbereich ist. Ob sein Jersey die Nummer sechs, die neun oder die 69 ziert – das Trikot des Kreisläufers ist eindeutig erkennbar. Es hat im Waschzettel mehr X vor dem L stehen, als der Träger Tore wirft.

Die XXXXL-tragenden Grobmotoriker treiben die Sportartikelhersteller bisweilen an den Rand des Produzierbaren. Und die Zuschauer an den Rand des Ertragbaren. Selbst die größten und ausgeleiertsten Trikots ziehen sich beim Nahkampf-Gerangel am Kreis wie ein Akkordeon nach oben und geben vieles preis, was besser im Verborgenen geblieben wäre. So sieht die Tribüne Hüftgold statt Hüftwürfe und Maurer-Dekolletées statt gescheite Mauern. Und noch vieles mehr. Was genau? Lest Ihr in der „HANDBALLHÖLLE BEZIRKSLIGA Siebte Liga – Erste Sahne“.